In dieser Reihe stellen wir dir ehemalige Teilnehmende der Tiny Farms Academy und ihre persönlichen Erfahrungen vor.
In meinem "normalen" Leben beschäftige ich mich mit ...
"Ich habe bis jetzt in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet. Nach meinem Studium habe ich in einer Beratungsfirma angefangen, danach wechselte ich in eine NGO und leitete bis jetzt die dortige Abteilung für Entwicklung und Kommunikation. Ich habe also lange gar nichts mit dem Thema Marktgärtnerei zu tun gehabt. Der gemeinsame Nenner ist bestimmt der Wunsch nach einer guten Wirkung, die ich mit meiner Arbeit erziele."
Ich habe an der Academy teilgenommen, weil ...
„... meine Partnerin Katty und ich endlich konkrete Schritte in Richtung Landleben unternehmen wollten. Mit diesem Gedanken haben wir schon länger gespielt, aber sowas schiebt man leicht immer wieder in eine ferne Zukunft. Das wollten wir ändern und kamen so auf die Academy. Wir dachten: Das ist doch eine super Probe für uns, ob wir uns im landwirtschaftlichen Bereich eine Zukunft vorstellen können. Und vor allem eine klasse Möglichkeit, Gleichgesinnte mit unterschiedlichsten Ideen zu treffen. Uns hat das Konzept der Marktgärtnerei dann so gut gefallen, dass der Gedanke in mir wuchs, das wirklich auch beruflich zu machen.“
Nun möchte ich mein Projekt in Angriff nehmen und habe folgendes vor:
"Wir (das sind Katty, Jonas, Kristin und ich) wollen eine Marktgärtnerei in Nordwestmecklenburg, genau zwischen Lübeck und Schwerin, gründen. Jonas und Kristin haben bereits die erste Marktgärtnerei in Lübeck (unserer aller Heimatstadt) geführt, mussten diese jedoch aufgrund eines auslaufenden Pachtvertrages leider aufgeben. Wir haben uns während unserer Suche kennengelernt und gemerkt, dass wir haargenau dieselben Wunschvorstellungen teilen. Nun stehen wir kurz vor der Veröffentlichung unserer "Marke", deshalb bleibt der Name und unser Standort vorerst noch geheim. Es ist nämlich gerade noch eine letzte Hürde zu meistern. Das Land, welches wir bewirtschaften wollen, ist momentan noch Grünland und wir klären gerade die letzten Punkte, um an unsere Ausgleichsfläche zu gelangen. Diese brauchen wir, damit wir unser Grünland umbrechen dürfen und endlich starten können. Die Suche hat bisher ein Jahr gedauert, und wir haben praktisch die ganze Region kontaktiert. Nach über 400 Betrieben, 61 Kirchen, 51 Bürgermeister*innen und Flyerverteilungen in über 134 Dörfern sowie ca. 300 km Wanderung durch die meisten Ecken um unsere Heimatstadt, hörten wir von dem Hof, der es nun (hoffentlich!) wird. Die Fläche ist super, der Boden ist gut, die knapp 5000 m2 werden von Norden und Westen von Bäumen vor Wind geschützt und ist zur Sonne hin schön frei. Wir haben bereits mit der Anbauplanung und dem Farmdesign begonnen und die passenden Folientunnel ausgewählt. Der Hof liegt in idyllischer Alleinlage direkt von Naturschutzgebieten umgeben. Wir haben hier viel Platz für kreative Ideen – vielleicht ein Open-Air-Kino im Sommer, einen Bauwagen wiederbeleben und noch vieles mehr. Jetzt geht es endlich los, und wir können es kaum erwarten! "
- Aron Würfel (33), Teilnehmer der Academy 2023 in Berlin
Dezember 2024 | Mittlerweile haben Aron und sein Team in der Schäferei am Schaalsee mit „gemüs und munter“ ihren Traum verwirklicht: einen Ort der Gemeinschaft zum Leben und Arbeiten. Auf einem halben Hektar mitten im Biosphärenreservat bauen sie Gemüse an und versorgen damit Menschen in der Region Schaalsee und Lübeck.
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